Die Lister Meile gibt es erst seit 1972. Was war dort zuvor?

Die Lister Meile gibt es erst seit 1972. Sie ist eine Folge des U-Bahnbaus. In der Zeit davor führten die „Alte Celler Heerstraße“ und ein Abschnitt der „Celler Straße“ vom Hauptbahnhof zum Lister Platz.

Ausschnitt Stadtplan Hannover, um 1920

Der Weißekreuzplatz liegt nah beim Hauptbahnhof. Bis 1887 stand hier eine große Gastwirtschaft „Zum weißen Kreuze“ der ansässigen Gartengemeinde. In der Gartengemeinde lebten Menschen ursprünglich in der Vorstadt, also vor den Toren der Stadt. Mit dem rasanten Wachstum Hannovers im 19. Jahrhundert wurden das ehemalige Dorf List und die Vorstadt zunehmend dichter bebaut. Eingemeindet wurde die List dann 1891.

Der Name Weißekreuzplatz leitet sich von dem Wirtshaus ab. Ein weißes Kreuz stand hier früher möglicherweise als Sühnestein für den 1653 hingerichteten Raubmörder Jasper Hanebuth.

Foto, Gastwirtschaft zum weißen Kreuze, um 1885

Die „Alte Celler Heerstraße“ und die „Celler Straße“ bildeten für die umliegende Besiedlung ein Zentrum für Einkauf, Handel und Verkehr. An der „Alten Celler Heerstraße“ lag auch das Leibniz-Realgymnasium, dessen Gebäude 1878 in Betrieb genommen wurde. Damals war das Umfeld noch nicht so dicht bebaut, wie auf diesem Foto aus dem Jahr 1905. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Schulgebäude weitgehend zerstört. Nach mehreren Umzügen befindet sich die „Leibnizschule“ heute in der Röntgenstraße.

Fotopostkarte, Alte Cellerheerstraße mit Leibniz-Realgymnasium, 1905

Der Lister Platz ist eigentlich ein Verkehrsknotenpunkt zwischen Cellerstraße, Boedeckerstraße, Ferdinand-Wallbrecht-Straße, Podbielskistraße, Lister Straße, Oscar-Winter-Straße und Jakobistraße.

Foto von Wilhelm Hauschild, Lister Platz, 1931

Kapitelauswahl

Hannover, Alte Celler Straße

Vor der Lister Meile

Foto, U-Bahn-Baustelle an der Alten Celler Heerstraße / Ecke Drostestraße, um 1968

U-Bahnbau

Foto, Einweihungsfest Lister Meile, 18.11.1972

Die neue Meile

Foto, Blick vom Raschplatz auf das Bredero-Hochhaus, im Hintergrund der Pavillon, 1978

Wahrzeichen

Signet Geschichte unterwegs - Historisches Museum Hannover